Bunter Abend 2018

Geballte Gaudi mit lebendiger Leich

„Bunter Abend“ der Innauenbühne Stammham begeisterte Zuschauer: Vom Einakter bis zum flotten Line Dance
Stammham. Wenn die Innauenbühne Stammham zum „Bunten Abend“ lädt, dann ist das wie eine Garantie für geballte Gaudi bei Gesang, Sketchen, Theater und Tanz. Und genau diesem Anspruch stellten sich die talentierten Akteure auch heuer wieder. Über drei Stunden lang unterhielt der Vorsitzende vom Theaterverein, Schore Kammermeier, mit seiner Laienschauspieler-Truppe am Samstagabend die rund 150 Gäste im dicht besetzten Dorfwirt. Spielleiter Klaus Ballerstaller führte als Progoder mit Witz und Weisheiten durchs Programm. Alles in allem ein „Bunter Abend“ voll Kurzweil, super Stimmung und anhaltendem Applaus. Bravo!
Für viele das Highlight des Abends, weil grandios gespielt von Bernhard Asenkerschbaumer, Max Schmölz jun., Ramona Harböck, Yvonne Ginhart, Angelika Minigshofer, Stefan Prager, Florian Kammermeier und Gabi Reisbeck: Der Einakter „Die lebendige Leich“ von Michl Lang. Mal ganz ehrlich: Wer würde nicht gerne wissen, ob die liebe Verwandtschaft nach dem Tod um einen trauert oder ob sie sich vielmehr ums vermeintliche Erbe in den Haaren liegt. Bauer Franz Klinger (alias Bernhard Asenkerschbaumer) macht da keine Ausnahme und stellt seine Lieben kurzerhand auf die Probe. Mit Hilfe seines Busenfreundes Bohner (Max Schmölz jun.) gibt er vor, verstorben zu sein und lädt zur Testamentseröffnung. Die wird zur okkultistischen Sitzung, denn im Halbdunkeln ruft Bohner den „Geist vom Franzl“ herbei. Unter dem Tisch kauernd, beantwortet der lebendige Franz per Klopfzeichen die Fragen – um dann „pumpalgsund“ wieder unter den Lebenden aufzutauchen. Lautstarke Wortgefechte, gekonnte Mimik und tolle Gesten sorgten für Lachsalven und Beifallsstürme.

Und nochmal ging’s beim bunten Abend in die andere Dimension und ganz schön mystisch zu: beim Sketch „Himmel und Hölle“. Da buhlte der Teufel (Schore Kammermeier) mit dem Petrus (Gabi Reisbeck) ums attraktivere Angebot für „Neuzugänge“.

Ein humoristisches Glanzlicht setzten die beiden Joungsters vom Theaterverein, Laura Unterreiner und Jonas Weber, mit ihrem Sketch vom bayerischen Dialekt und der Übermacht der englischen Sprache. Sei’s drum, denn statt mit „Fun T-Shirts für coole Kids“ mit „Spaß-Hemden für kalte Kinder“ zu werben, das funktioniert nun mal nicht.

Und auch Veronika Kaiser und Franz Rudy sorgten für Begeisterung. Wie schön wär’s doch, würde der Xaver das Frühstück mit ein wenig Dorfratsch bereichern. Schließlich war er am Abend beim Schafkopfn im Wirtshaus. Doch „Männer ham koa Gfüi“ für so etwas.


Beim Einakter bewiesen Angelika Minigshofer und Yvonne Ginhart viel schauspielerisches Talent. Ihr Rhythmusgefühl kam beim Line Dance zu Tage. Zu flotten Country- und Westernmelodien präsentierten die „Cracy Boot Stompers“ in 12köpfiger Formation acht verschiedene Tänze und zeigten damit die Vielfalt dieser Tanzform, bei der die Tänzer im coolen Westernlook in Reihen und Linien vor- und nebeneinander stehen.

Apropos Tanz: 16 geschminkte Beine machten sich als „Kaisergarde“ auf zum Radetzky-Marsch. Veronika Kaiser, Johann Huber, Elfriede Kammermeier, Luise Asenkerschbaumer, Michael Ballerstaller, Martina Schmölz, Anneliese Rudy und Maxi Schmölz ernteten dafür tosenden Applaus und mussten das von Sabine Huber einstudierte Stück nochmals präsentieren.

 


Zum Schluss gab es ein besonderes Schmankerl: In einem zehnminütigen Monolog berichtete Florian Kammermeier – sprachlich perfekt und gestenreich – welch tierisches Manöver sich zu Zeiten Kaiser Franz Josefs auf einem Vierseithof abgespielt hat.

Die Zuschauer konnten daraufhin Klaus Ballerstallers Worten: „Der Theaterverein hat keine Bange, Talente haben wir genug“, mit kräftigem Beifall und Bravorufen nur zustimmen.
Mit dem Vorsitzenden stimmte der Spielleiter zu guter Letzt noch ein Lied an.

Johannes Werner begleitete die beiden Vollblut-Theaterleut’ auf der Ziach und sorgte als Musikerduo „Aufgrembed“ mit seinem Companion am Horn, Georg Leitner, den ganzen Abend für schwungvolle Musik. Die beiden spielten auch noch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung mit ihren flotten Stücken auf.


Geehrt für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Monika Haunreiter, Elke Gruber und Ulrike Eichinger, die entschuldigt war. Als Dank überreichten Klaus Ballerstaller und Georg Kammermeier einen Kalender.